Elektronisches
Patientendossier (EPD)

Vorteile, Nachteile und Herausforderungen mit der Einführung des Elektronischen Patientendossier (EPD) in der Schweiz aus Sicht von PULSUS.

Das elektronische Patientendossier (EPD) soll in der Schweiz eingeführt werden, um die Gesundheitsversorgung zu digitalisieren und die Kommunikation zwischen Patienten, Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern zu verbessern. Hier sind die wichtigsten Vorund Nachteile, sowie Herausforderungen und Bedenken:

Vorteile des elektronischen Patientendossier

Bessere Vernetzung und Kommunikation

Ärzte und Spitäler können schneller auf relevante Patientendaten zugreifen, was die Diagnose und Behandlung effizienter macht.

Zeitersparnis

Gesundheitsdaten stehen zentral zur Verfügung, sodass unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden können.

Patientenautonomie

Patienten haben Einblick in ihre medizinischen Unterlagen und können selbst entscheiden, welche Daten sie teilen möchten.

Nachteile und Herausforderungen

  • 1. Datenschutzprobleme:
    Das elektronische Patientendossier (EPD) birgt Risiken hinsichtlich des Schutzes sensibler Gesundheitsdaten. Cyberattacken könnten Datenlecks verursachen, was zu Missbrauch oder unbefugtem Zugriff auf persönliche Informationen führen könnte.
  • 2. Bürokratischer Mehraufwand und Kosten für Ärzte:
    Die Einführung des EPDs erfordert einen erheblichen administrativen Aufwand. Ärztinnen und Ärzte müssen zusätzliche Zeit für die Pflege und Verwaltung der Dossiers aufwenden, was den Praxisalltag belasten kann. Zusätzlich ist dieser Mehraufwand ohne Vergütung für die Ärzte, denn für die Datenübertragung in EPD sind keine Abrechnungspositionen vorgesehen.
  • 3. Kosten:
    Neben dem Mehraufwand entstehen hohe Implementierungs- und Betriebskosten für Praxen und Spitäler. IT-Lösungen und Schulungen müssen finanziert werden, was insbesondere kleinere Praxen vor finanzielle Herausforderungen stellt.
  • 4. Probleme bei kantonalen Stammgemeinschaften:
    Die Kanton Hollenzer und andere Stammgemeinschaften haben Schwierigkeiten bei der technischen Umsetzung und der Koordination zwischen den Kantonen, was zu Verzögerungen führen kann.
  • 5. Weitergabe von Daten an Dritte für Forschungszwecke:
    Es besteht die Gefahr, dass Gesundheitsdaten ohne ausreichende Transparenz oder Einwilligung der Patienten für Forschungszwecke verwendet werden. Dies könnte das Vertrauen in das EPD untergraben.
  • 6. IT-Lösungen und Cybersecurity:
    Die Einführung des elektronischen Patientendossiesr erfordert sichere und stabile IT-Systeme. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme verursacht hohe Kosten, und es müssen strenge Sicherheitsstandards eingehalten werden, um Cyberattacken abzuwehren.